Grüne Fernwärme in Deutschland noch nicht verbreitet.

Grüne Fernwärme in Deutschland noch nicht verbreitet.

Rund jeder siebte Haushalt in Deutschland heizt mit Fernwärme. Meist werden dazu fossile Energieträger wie Gas und Kohle eingesetzt. Für mehr Klimaschutz braucht es aber grüne, emissionsfreie Fernwärme. Das Potenzial dafür ist groß – die Hindernisse sind es allerdings auch.

Eine vielversprechende Alternative zu Gas, Kohle und Öl ist Abwärme. Sie entsteht als Nebenprodukt in der Industrie, etwa wenn Motoren laufen oder Metalle bei hoher Hitze geschmolzen werden, oder auch in großen Serverräumen, die gekühlt werden müssen. Nach Berechnungen des nordrhein-westfälischen Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz reicht die industrielle Abwärme in Nordrhein-Westfalen, um fossile Energieträger in der Fernwärme des bevölkerungsreichsten Bundeslandes vollständig zu ersetzen. In anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus.

Umweltwärme: Vorbild Schweden
Neben der Abwärme sind große solarthermische Anlagen sowie die Nutzung von Umweltwärme weitere Möglichkeiten, um grüne Fernwärme zu erzeugen. Umweltwärme wird aus Flüssen, Seen oder sogar Abwasserkanälen gewonnen. Da deren Temperatur aber zu niedrig ist, um damit direkt Wohnungen zu beheizen, werden zusätzlich elektrische Wärmepumpen eingesetzt. Deren Funktion ähnelt der eines umgekehrten Kühlschranks: Während dieser seinem Innenbereich Wärme entzieht und sie nach außen abgibt, entzieht eine Wärmepumpe ihrer Umgebung Energie und pumpt diese auf eine höhere Temperatur, mit der dann ein Gebäude beheizt wird.

Der Vorteil: Wärmepumpen benötigen zum Antrieb weniger als ein Drittel des Stromverbrauchs einer elektrischen Heizung. Schwedens Hauptstadt Stockholm zeigt, wie es geht: Dort nutzen sieben Pumpen die Wärme des gereinigten Abwassers der kommunalen Kläranlage, um Wasser für das Wärmenetz aufzuheizen. So können knapp 95.000 Häuser und Wohnungen versorgt werden.

Während der Einsatz solcher Großwärmepumpen in Schweden schon seit den 1980er Jahren erprobt ist, kam die Technologie in Deutschland bislang nicht über Pilotprojekte hinaus – auch, weil der Einsatz von Strom zur Wärmeerzeugung in den vergangenen Jahren aufgrund der hohen Preise im Vergleich zu Gas nicht wirtschaftlich war.

Mehr unter:    Grüne Fernwärme in Deutschland noch nicht verbreitet – iwd.de

 

Dirk Weckerle
Dirk Weckerle

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